DEKRA: Augen auf beim Kerzenkauf
So sind Kerzen sicher und schadstofffrei
- Wachskerzen sind nach wie vor beliebt
- Beim Kauf auf geprüfte Produkte mit RAL-Gütezeichen achten
- Selbstverlöschende Kerzen verringern Brandgefahr
„Augen auf“ lautet die Empfehlung der Produktprüfer von DEKRA für den weihnachtlichen Kerzenkauf. Die Experten raten davon ab, bei Schnäppchenpreisen blind zuzugreifen. Bei ungeprüften Produkten bestehe die Gefahr, bedenkliche Konzentrationen gesundheitsgefährdender Substanzen freizusetzen. Bei Kerzen minderer Qualität ist außerdem mit schnellem, ungleichmäßigem Abbrennen und damit erhöhter Brandgefahr zu rechnen.
Wachskerzen erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit. Rund 30 Prozent der Menschen in Deutschland möchten auf das stimmungsvolle Licht echter Wachskerzen nicht verzichten, ergab eine DEKRA Befragung vor einigen Jahren. Insgesamt wurden in Deutschland im Jahr 2023 rund 163.000 Tonnen Kerzen verbraucht, so der Europäischen Kerzenverband ECMA. Pro Kopf bedeutet das einen Verbrauch von durchschnittlich 1,94 Kilogramm im Jahr.
Die Rohmaterialen machen‘s
Allerdings, nicht alle Produkte sind ein Anlass zur Freude. „Die Qualität von Wachskerzen hängt im Wesentlichen von den verwendeten Rohmaterialien ab“, erklärt Volker Albrecht, Leiter des DEKRA Kerzenlabors. Wird an Grundstoffen wie Paraffin, Farben oder Lacken gespart, können Kerzen zu schnell oder ungleichmäßig abbrennen, auslaufen, zu stark rußen oder bedenkliche Konzentrationen an umwelt- und gesundheitsschädlichen Substanzen freisetzen, zum Beispiel PAK (Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe), Schwefeldioxid oder Schwermetalle.
RAL-Gütezeichen gibt Sicherheit
Die Experten von DEKRA empfehlen daher, beim Kauf auf das RAL-Gütezeichen zu achten, das von der Gütegemeinschaft Kerzen nach umfangreichen neutralen Prüfungen in einem neutralen Labor wie DEKRA vergeben wird. Das Siegel ist an einer stilisierten Kerze als Symbol zu erkennen. Geprüft wird, ob der jeweilige Kerzentyp die RAL-Bestimmungen einhält: vor allem, ob er gleichmäßig abbrennt und nicht zu stark rußt. Weiter wird geprüft, ob die vom Hersteller verwendeten Kerzenrohstoffe, Farben und Lacke den festgelegten Reinheits- und Qualitätsanforderungen entsprechen. Denn hiervon hängt letztlich ab, welche Schadstoffe beim Abbrennen entstehen.
Selbstverlöschende Kerzen verringern Brandgefahr
„Wer sich an diesem Gütezeichen orientiert, hat die Sicherheit, qualitativ hochwertige Kerzen vor sich zu haben“, erklärt DEKRA Experte Albrecht. „Das RAL-Gütezeichen ‚Kerzen‘ steht auch für eine lückenlos nachvollziehbare Lieferkette, da die Hersteller nur ausgewählte, hochwertige und schadstofffreie Rohstoffe verwenden dürfen.“ Albrecht empfiehlt generell Kerzen, die selbstverlöschend konzipiert sind. Diese setzen die Brandgefahr in der Wohnung deutlich herab.
Tipps für mehr Freude und Sicherheit
Auch die Verbraucher und Verbraucherinnen können dazu beitragen, die Belastung der Raumluft durch schädliche Stoffe gering zu halten:
- Immer wieder den Raum lüften, besonders dort, wo viele Kerzen über längere Zeit brennen und wo Duftkerzen verwendet werden.
- Hilfreich ist auch Kerzenpflege: das heißt, den Docht zu kürzen, wenn er zu lang wird und die Kerze zu rußen beginnt.
- Bei flackernden Kerzen hilft es meist, den zu hohen Rand auf 10 bis 15 Millimeter zurückzuschneiden.
- Ratsam ist auch, die Brennschüssel sauber zu halten.
DEKRA Experte Albrecht hat noch einen Tipp parat: „Wer Freude an Kerzen haben will, sollte außerdem die Herstellerinformationen auf Verpackung oder Etikett beachten und auch umsetzen.“