Motor
Chiptuning: das volle Programm?
Mit Motorrädern ist es nicht anders als mit anderen Fahrzeugen: Sie sind heute ein Stückweit Computer auf Rädern. Die Software von Steuergeräten sorgt dafür, dass die Leistung elektronisch reguliert wird. Dementsprechend versprechen viele Tuner, die Leistung des Bikes zu steigern, indem sie die Software verändern und anpassen. Dabei stehen die Anpassung der Einspritzmenge, die Verkürzung der Zündungsphase, die Änderung des Drehmoments und anderes im Fokus. Eine bis zu 50-prozentige Leistungssteigerung soll machbar sein.
Für dieses Chiptuning verbindet der Tuner das Motorrad mit einem PC, um dann mit bestimmten Programmen Einstellungen abzuändern. Die andere Möglichkeit ist, das Motorrad mit zusätzlichen Steuergeräten auszurüsten, um bestimmte Voreinstellungen zu ergänzen.
Ein Fall für erfahrene Profis.
Eins sollte man aber immer bedenken: Hard- und Software des Bikes sind seitens des Herstellers schon optimal aufeinander abgestimmt. Das bedeutet, dass in der Regel noch andere Maßnahmen zum Chiptuning hinzukommen müssten, damit die Leistungsausbeute spürbar steigt.
In jedem Fall gilt beim Chiptuning, dass man nur erfahrene und seriöse Profis ranlassen sollte. Denn wer nicht die nötige Fachkompetenz für das Einstellen von Software mitbringt, kann leicht mal einen Totalausfall des Bikes herbeiführen.
Zulässigkeit gemäß StVZO durch …
✘ ABE für Fahrzeugteile
✔ Teilegutachten
✘ Bauartgenehmigung
✔ Einzelabnahme/aaS
✘ Unzulässig
✔ Teilegutachten
✘ Bauartgenehmigung
✔ Einzelabnahme/aaS
✘ Unzulässig
Eigenmontage/Do it yourself
✔ Erlaubt
✘ Unzulässig
✔ Nicht empfohlen
✘ Unzulässig
✔ Nicht empfohlen
Achtung, unbedingt beachten!
- Nur erfahrene und seriöse Profis beauftragen
- Nur Produkte mit „Prüfzeugnis“ von namhaften Herstellern
- Garantiezusage des Herstellers
- Unverzügliche Berichtigung der Fahrzeugpapiere erforderlich (Steuer, Versicherung)
- Für merklichen Effekt meist weitere Maßnahmen nötig
Vorteile
- Leistungssteigerung möglich
Nachteile
- Ggf. Auswirkung auf Garantie-/Gewährleistungsansprüche beim Motorradhersteller/-verkäufer
Entdrosselung: Völlig losgelöst?
Oft sind in Motorrädern diverse Drosselungen eingebaut. Sie sollen die Höchstleistung der Maschine oder ihre Endgeschwindigkeit verringern. Ob man eine Drosselung als Gängelung empfindet, muss jeder selbst entscheiden. Im Zuge eines Tunings kann man diese Drosseln jedoch entfernen oder nach Wunsch anpassen, um die Leistung des Motorrads zu steigern. Zu den Komponenten, die sich entdrosseln lassen, gehören:
- Gasschieberanschlag
- Distanzringe
- Drosselscheiben
- Auspuff
- Ansaugstutzen
- Luftfilter
- Vergaser
Nur mit Abnahme.
Natürlich ist es beim Entdrosseln wichtig, die gesetzlichen Bestimmungen z.B. hinsichtlich Geräusch- und Abgasverhalten einzuhalten. Deshalb muss man jegliche Manipulation an den Drosseln bei einer Prüfstelle wie DEKRA abnehmen und die Änderungsabnahme anschließend in die Fahrzeugpapiere eintragen lassen. Ansonsten erlischt die Betriebserlaubnis, man riskiert mindestens drei Punkte in Flensburg und Regressforderungen der Haftpflichtversicherung, falls es zu einem selbstverschuldeten Unfall kommt. Also an alles denken.
Zulässigkeit gemäß StVZO durch …
✘ ABE für Fahrzeugteile
✘ Teilegutachten
✘ Bauartgenehmigung
✔ Einzelabnahme/aaS
✘ Unzulässig
✘ Teilegutachten
✘ Bauartgenehmigung
✔ Einzelabnahme/aaS
✘ Unzulässig
Eigenmontage/Do it yourself
✔ Erlaubt
✘ Unzulässig
✘ Nicht empfohlen
✘ Unzulässig
✘ Nicht empfohlen
Achtung, unbedingt beachten!
- Gesetzliche Bestimmungen einhalten (Geräusch, Abgase)
- Abnahme und Eintragung nötig
- Versicherung informieren
Vorteile
- Leistungssteigerung möglich
Nachteile
- Keine