Material- und Bauteilprüfungen am Bike
DEKRA Expertentipp
Unfälle mit Fahrrädern, E-Bikes oder E-Scootern im Straßenverkehr passieren immer häufiger. Nicht immer ist die Frage eindeutig zu klären, wer an dem Unfall Schuld ist und für den Schaden aufkommen muss. Liegt ein Bedienfehler des Fahrers vor oder trägt der Hersteller die Verantwortung? Wie schon für alle anderen Kraftfahrzeuge bietet DEKRA auch für Zweiräder Schadengutachten als Dienstleistung an.
Im akkreditierten Labor für Werkstofftechnik und Schadenanalytik verfügt DEKRA über die Laborausstattung zur Material- und Bauteilprüfung, um Schadenshergänge rekonstruieren zu können.
Der Ablauf der Prüfungen ist stets ähnlich: Das zu prüfende Fahrrad oder die für den Schaden verantwortlichen Bauteile wie Gabel, Lenker oder Sattel werden an das Prüflabor für Werkstofftechnik und Schadenanalytik der DEKRA Automobil GmbH in Saarbrücken gesandt und dort einer materialtechnischen Untersuchung unterzogen. Je nach Bauteil unterziehen die Werkstofftechniker die Proben einer makroskopischen Untersuchung, führen chemische Analysen und Härteprüfungen sowie Biegeprüfungen durch. Bruchflächenuntersuchungen mit dem Rasterelektronenmikroskop gehören dabei ebenfalls zum Prüfungsumfang.
Mit diesen Prüfungen können die DEKRA Experten zuverlässig rekonstruieren, ob beispielsweise eine zu kurz gewählte Befestigungsschraube Grund für das herausgerissene Befestigungselement war – ein typischer Konstruktions- oder Montagefehler. Materialermüdung, Festigkeitsproblemen oder Fehlern in der Oberflächenbeschichtung sowie Spannungsrissen durch Korrosion – alles klassische Produktfehler – kommen die Prüfer ebenfalls auf die Spur. Auch die typischen Benutzerfehler wie etwa Überlastung oder Fehlverhalten im Einsatz, die zum Gewaltbruch führen, lassen sich so rekonstruieren.