DEKRA Congresshotel Wart – grüner tagen
Author: Achim Geiger
Ausgezeichnet als GreenSign Hotel (Level 5), spielt das DEKRA Congresshotel Wart in Sachen Nachhaltigkeit in einer eigenen Liga. Trotzdem stellt sich jeden Tag aufs Neue die Frage, welche Stellschrauben sich für mehr Nachhaltigkeit drehen lassen. Sales Manager Jan von Schaper hat zu einem Blick hinter die Kulissen eingeladen.
„Das DEKRA Congresshotel Wart (DCHW) ist vielleicht ein Exot in der DEKRA Welt, aber mit unserem erstklassigen Hotel und dem großartigen Kongresszentrum bieten wir eine absolut professionelle und DEKRA gerechte Dienstleistung“, erklärt Jan von Schaper, Head of Business Development Management DEKRA Congresshotel. Geht es um das Nachhaltigkeitsmanagement, könnten sich die DEKRA Kollegen vielerorts sogar ein Scheibchen beim DCHW abschneiden. Jan von Schaper, der mit Stationen wie Holiday Inn und Hyatt, Vodafone und DaimlerChrysler in der Hotellerie ebenso zu Hause ist wie in der Industrie, hat seine Mission für das DEKRA Congresshotel gefunden: „Uns geht es um den Erhalt der Erde. Wir wollen unseren Kindern einen besseren Planeten hinterlassen – und müssen uns daher noch viel mehr anstrengen als bisher“. Das DEKRA Congresshotel soll dazu einen handfesten Beitrag leisten. Seit rund sechs Jahren steht dort das Thema Nachhaltigkeit auf der Agenda. Mittlerweile spielt das DCHW sogar in der Champions League der umweltfreundlichsten Tagungs- und Konferenzhotels: Im November 2023 hat es die höchste Stufe des Nachhaltigkeits-Zertifikats GreenSign Hotel (Level 5) erhalten, das in Europa als führendes Nachhaltigkeitssiegel gilt, wobei die Zertifizierung die ökologischen Aspekte der Nachhaltigkeit ebenso abdeckt wie die soziale und ökonomische Dimension.
Eine Frage der Nachhaltigkeit – Kiwis aus Neuseeland oder die heimische Tomate?
Mit der Umsetzung der Konzepte für Umwelt, Energie und Entsorgung haben Management und Team des Congresshotels die Pflöcke in Sachen Nachhaltigkeit bereits eingeschlagen. Jetzt steht gewissermaßen das Feintuning an. „Nachhaltigkeit ist ein permanenter Prozess der Verbesserung. Dabei geht es gerade auch um die täglichen Dinge“, weiß Jan von Schaper. „Wie können wir die Verschwendung von Lebensmitteln vermeiden? Wie können wir die Produkte, die wir in der Küche einsetzen, umweltfreundlicher einkaufen und transportieren? Welche Produkte sind überhaupt umweltfreundlich? Müssen es jeden Tag Kiwis aus Neuseeland und Papayas aus Südamerika sein? Oder ist vielleicht die heimische Tomate dann intelligent einzusetzen, wenn sie reif ist?“ Bei 300 bis 600 Tagungsgästen pro Tag haben die richtigen Antworten ganz offensichtlich eine hohe Relevanz. Und was bedeutet das in der Praxis?
Kaffeepause mal anders – ein Becher für den ganzen Tag im Tagungshotel
Spätestens bei der ersten Kaffeepause kommen die Tagungsteilnehmer mit dem Nachhaltigkeitskonzept des DEKRA Congresshotels in Berührung. Jeder Gast erhält für seinen Aufenthalt exakt zwei Becher – einen für Kalt-, den anderen für Heißgetränke –, die er möglichst den ganzen Veranstaltungstag lang mit sich führen sollte. Für jeden Kaffee zwischendurch benutzen die Gäste den gleichen Becher – was im Vergleich zu herkömmlichen Tagungen eine Vielzahl von Tassen einspart, die sonst häufig nur für einen einzelnen Kaffee benutzt werden. Die klassische Kaffeekanne wiederum wird man am Buffet vergeblich suchen. Anstatt eine ganze Batterie von Kannen aufzustellen, die dann stundenlang herumstehen und oft nur teilweise geleert werden, zieht sich jeder Gast seine Kaffeespezialität am Automaten – frisch, heiß und genau dann, wenn er wirklich Kaffee haben möchte.
Weniger ist mehr – das Buffet wird passgenau auf den Bedarf der Gäste ausgelegt
Hier wie dort lassen sich handfeste Effekte in Sachen Nachhaltigkeit ausmachen – das Procedere spart Energie, Wasser und Rohstoffe und reduziert obendrein die Verschmutzung des Abwassers durch Kaffeesäure und -fett. Abgerundet wird der Tagungsservice durch ein eigens aufgebautes Buffet, das mit vielfältigen Speisen aufwartet – die Auswahl reicht von Obst, Gemüse, belegten Brötchen und Sandwiches bis hin zu Müsli mit diversen Milchalternativen und hausgemachten Smoothies. Der Ansatz zur Nachhaltigkeit besteht in diesem Fall darin, möglichst keine Lebensmittel zu verschwenden. Umsetzen lässt sich das durch einen pfiffigen Trick: Das Buffet wird nicht für alle Gäste, sondern nur für etwa zwei Drittel davon aufgebaut. Das Serviceteam hat allerdings den Verbrauch stets im Blick – geht ein Angebot aus, wird es umgehend nachproduziert und das Buffet damit frisch aufgefüllt.
Verzicht auf Fleisch – jedes Kilo weniger spart tausende Liter Wasser
Auch beim Mittag- und Abendessen achtet das Hotelteam stets auf die Balance zwischen einem erstklassigen Angebot und Nachhaltigkeit. Im Fokus steht dabei die Gesundheit der Gäste. „Wir kümmern uns darum, dass wir gesund, gut und lebensmittelecht kochen“, berichtet von Schaper. Ein aktuelles Projekt ist das Vegi-Lunch: Dienstags und Donnerstags gibt es kein Fleisch zum Mittagessen – während an jedem anderen Wochentag bis zu 60 Kilogramm Fleisch auf die Teller kommen kann. Allerdings will von Schaper seine Gäste nicht zu Vegetariern oder Veganern machen. Die Botschaft sei eine andere. Der Manager zitiert dazu eine Studie, der zufolge der Verzehr von einem Kilo Rindfleisch einem Wasserverbrauch von 15.500 Litern entspricht, während die gleiche Menge Gemüse auf lediglich 320 Liter kommt. „Der Verzicht auf Fleisch ist durchweg nachhaltig. Das Angebot unseres Vegi-Lunch bedeutet, dass wir allein in Bezug auf den Wasserverbrauch enorme Mengen Einsparpotenzial entwickeln“, sagt von Schaper.
Stellschrauben für noch mehr Nachhaltigkeit – ein Job für Künstliche Intelligenz?
„Wer mit der Nachhaltigkeit erst einmal anfängt, wird feststellen, dass es immer einen Schritt weitergeht“, bilanziert von Schaper. Welche Hausaufgaben stellt sich also das DCHW für die nächsten Jahre? „Aktuell diskutieren wir über die Möglichkeit, KI im Betrieb einzusetzen. Natürlich sind da noch einige Fragen offen, zumal der Dialog mit einer KI in der Regel einen durchaus spürbaren Stromverbrauch hat. Charmant wäre es jedenfalls, eine KI über Verbesserungsvorschläge im Congresshotel nachdenken zu lassen.“ Die passenden Arbeitsfelder hat Jan von Schaper bereits im Blick: „Wir möchten im Einkauf künftig noch mehr als bisher auf Regionalität und Bioqualität abstellen. Außerdem wollen wir an unserem Außenauftritt arbeiten – Stichwort Employer Branding. Wir müssen künftigen Bewerbern schließlich zeigen, warum das DEKRA Congresshotel Wart eine gute Wahl sein könnte.“
Nachhaltigkeit im DEKRA Congresshotel Wart – die Highlights
Das DEKRA Congresshotel Wart verpflichtet sich zu strengen ökologischen Standards und einer vorbildlichen Mitarbeiterführung, die unter anderem auf nachhaltige, sinnvolle und gesunde Arbeitsplätze abstellt. Die Küche verwendet regionale und saisonale Zutaten und offeriert vegane Angebote.
Ökologie
• Verstärkter Einsatz von Bio-Produkten
• Ausbau des Angebots an veganen und vegetarischen Speisen und Getränken
• Verstärkter Einkauf von Produkten aus den Bereichen „fairer Handel“ und „nachhaltige Waldwirtschaft“.
Umwelt
• Insektenhotel im Außenbereich
• Kräutergarten
• Speicherung von Regenwasser im Löschteich.
• Ausgleich der CO2-Emissionen (21,8 kg/Gast) durch Unterstützung von Klimaprojekten in Indien, Costa Rica, Honduras und Nicaragua.
Energie
• Anschluss an eine Nahwärmeversorgung per Blockheizkraftwerk
• Ausbau von energieeffizienter LED-Beleuchtung im gesamten Haus, Steuerung durch Bewegungsmelder.
• Photovoltaikmodule auf allen Dächern
• 16 Ladepunkte für Elektroautos
Hotel
• Fairtrade- und Eco-Pflegeprodukte auf den Zimmern
• Accessoires ohne Plastikverpackungen
• Ökologische und biologische Reinigungsmittel
• Ökologische Bettwäsche
• Verpackungsfreies Frühstücksbuffet
• Verzicht auf stromintensive Minibar, Room-Service und Bar.
Nachhaltigkeitsberichterstattung – jetzt kommt die Pflicht zur Dokumentation
Die europäische Gesetzgebung könnte auf mittlere Sicht die Nachfrage nach nachhaltigen Tagungen stärken. Konkret geht es um die Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates vom 14. Dezember 2022 zur Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen, die ab Januar 2026 große und ein Jahr später auch kleine und mittelgroße kapitalmarktorientierte Unternehmen zu einer entsprechenden Berichterstattung verpflichtet. Eine Tagung im zertifizierten DEKRA Congresshotel Wart könnte einem Unternehmen in diesem Fall den Aufwand für die Organisation, Durchführung und Dokumentation einer an Nachhaltigkeitskriterien ausgerichteten Tagung ersparen, da das DCW alle erforderlichen Nachweise zur Verfügung stellen würde.