Arbeitsmedizin
Medizinische Vorsorge mit Fragezeichen
Eigentlich vermeidbare Krankheiten führen zu teuren Fehlzeiten. Doch nur rund 50 Prozent der abhängig Beschäftigten geben in der repräsentativen Umfrage an, dass sie sich von einem Betriebsarzt untersuchen lassen. Die Arbeitgeber sind hier gefordert – denn das „System Betriebsarzt“ funktioniert vorrangig nur in den größeren Firmen.
Eine wirksame Vorsorge und gute medizinische Versorgung für die Mitarbeiter liegen im Interesse jedes Arbeitgebers. Aber nutzen die abhängig Beschäftigten hierfür das Angebot einer betriebsärztlichen Untersuchung? Laut forsa-Befragung „nur“ in etwa 50 Prozent der Fälle. Gegenüber den Befragungen von 2017 und 2020 ist hier keine Besserung zu verzeichnen.
Ähnlich wie bei anderen Maßnahmen – beispielsweise der Betrieblichen Gesundheitsförderung – stehen auch hier Beschäftigte im Handel oder Außendienst an Nach dem Arbeitsschutzgesetz müssen Unternehmen die Arbeit so gestalten, dass Gefährdungen für Leben und Gesundheit – und damit letztlich auch für die Psyche – möglichst gering gehalten werden. Chronischer psychischer Stress kann sich dabei individuell sehr unterschiedlich auswirken. Zu den möglichen Folgen gehören Burn-out, Depression oder Rückenleiden, zudem wächst bei zu großem Stress auch die Wahrscheinlichkeit von Unfällen. Wie akut dieses Problem ist, zeigt unter anderem der AOK-Fehlzeitenreport 2022: Danach ist die Häufigkeit von Fehlzeiten aufgrund psychischer Erkrankungen zwischen 2012 und 2021 um 53,2 Prozent angestiegen. letzter Stelle: Nur 23 Prozent der Befragten gaben an, dass sie entsprechende Untersuchungen in Anspruch nehmen. Die Zahl der Mitarbeitenden, die zum Betriebsarzt gehen, nimmt mit der Größe des Unternehmens zu – von 27 Prozent (Betriebe mit weniger als 50 Mitarbeitenden) über 43 Prozent (Firmen mit 50 bis unter 250 Mitarbeitenden) bis hin zu 58 Prozent (Unternehmen mit 250 bis unter 500 Mitarbeitenden) und 59 Prozent (Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitenden).
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