DEKRA Expertentipp: Heizöltanks
Heizöltanks aus Kunststoff sind auch in vielen Kfz-Betrieben und Autohäusern zu finden, die herstellerseitig für eine Betriebsdauer von 25 bis 30 Jahre ausgelegt sind. Danach ist das Risiko, durch einen Schaden eine Verunreinigung von Boden und/oder Grundwasser zu verursachen recht groß. Es gibt eine Reihe von Mängeln und Symptomen, auf die es zu achten gilt.
Frühe Kunststoff-Heizöltanks neigen dazu, im Bereich der unteren Tankecken Einbuchtungen nach innen auszubilden, den sogenannten ‚Elefantenfuß‘. Dieser Effekt kann dazu führen, dass sich nebeneinander aufgestellte Tanks gegenseitig abstützen, weshalb die Gesamtstabilität der Anlage nicht mehr gewährleistet ist. Besonders kritisch ist diese Erscheinung bei Tanks mit Befüllung von unten.
Ein weiterer Mangel ist die sogenannte Sattelbildung: Hierbei handelt es sich um eine Absenkung des Tankdachs. Dort sind ja in aller Regel Verbindungsleitungen zur Befüllung, Belüftung und Entnahme angebracht, die durch die Verformung undicht werden können. Dies macht sich vor allem beim Befüllen und Entnehmen von Heizöl bemerkbar. Ölschäden durch Überfüllung bzw. Dichtigkeitsmängel sind dann oft die Folge, ebenso Betriebsstörungen durch Probleme bei der Ölentnahme. Tankanlagen, die dieses Fehlerbild aufweisen, sollten somit dringendst ausgetauscht werden.
Deutliche Unregelmäßigkeiten in der Geometrie der Tankanlage sind ebenfalls ein Grund zum Handeln. Hierzu zählen beispielsweise ungleiche Tankmittenabstände, Tanks, die eine Außenwand des Auffangbehälters berühren oder sich sogar daran abstützen, seitlich geneigte Tanks oder Tanks mit Ausbeulungen nach innen oder außen sowie beginnende oder fortgeschrittene Knickbildung nach innen.
Sind bei einer Begutachtung stärkere Verfärbungen, Versprödungen oder gar Rissbildung an der Behälterwand oder anderer ölführender Teile erkennbar, so besteht ebenfalls akuter Handlungsbedarf: Hier ist Gefahr im Verzug, ein sofortiger Austausch ist zwingend erforderlich. Starke Verformungen an exponierten Stellen, erkennbar am sogenannten Weißbruch, erfordern ebenfalls sofortige Gegenmaßnahmen.
Nicht nur ältere Heizöltanks sind potenziell gefährdet, es gibt auch Betriebsbedingungen, die neuere Tankanlagen vorzeitig altern lassen, so etwa durch Oxidation und Spannungsrissbildung an Kunststofftanks aus PE oder PA.
Einflussfaktoren sind hier Temperatur, Sauerstoffkonzentration, atmosphärische Belastungen wie etwa UV-Licht, Luftfeuchtigkeit, Umgebungsmedien, Verunreinigungen, sowie Strahlung oder Medieneinfluss.
Eine Vorsichtsmaßnahme, die dazu beitragen kann, eine Tankalterung hinauszuzögern ist beispielsweise die vor Sonnenlicht geschützte Aufstellung der Tanks, sie verzögert auch die Alterung des darin gelagerten Heizöls.
Alte einwandige Behälter stehen häufig noch in Auffangräumen oder -wannen, die hinsichtlich Betonqualität, dessen Dichtigkeit oder der Oberflächenbeschichtung nicht mehr den Vorschriften entsprechen. Mit einem Austausch gegen moderne doppelwandige Tanks sind die alten Auffangmethoden hinfällig.
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